Review

Gold Panda

Half Of Where We Live

Notown • 2013

Es hat sich nicht viel geändert, außer der Nummer in der Adresszeile. Gold Panda wohnt inzwischen in Berlin und war viel auf Reisen in den letzten Jahren. Gold Panda sagt, er habe für sein neues Album von jedem Ort, den er in den letzten Jahren bereist hat, ein bisschen etwas »gestohlen«. Der Hörer tingelt mit durch Sao Paolo und v.a. Japan scheint es dem Briten angetan zu haben. Auch Berlin hört man, wenn die Synthies von tiefen in hohe Sequenzen schießen und dann der Bass einsetzt. »Half Of Where We Live« ist wieder warmes Beatmaking aus organischem Anbau, mit Schallplattenschleifen und so. Luftig und leicht. Gold Panda schmeißt Glocken-, Klimper- und Schleifgeräusche in den klaren Nachthimmel, wedelt ein wenig mit der HiHat darin herum und hängt gluckernde Kickdrums dran, damit der Song nicht zu allen Seiten verweht. So richtig Eindruck hinterlassen trotzdem einige nicht. Auch das könnte Panda von seinen Reisen haben, man denke nur an Hostels: Die Songs kommen rein ohne Hallo zu sagen, hängen kurz ab, kiffen vielleicht einen, erzählen etwas, das man schonmal gehört hat, gehen ohne Tschüss zu sagen. Dann kommt der nächste rein. Klar, »Half Of Where We Life« ist dunkler und urbaner, house-iger teils und die Vocal-Samples sind anders arrangiert als früher. Und zweifelsohne samplen nicht viele so versiert und rund bis ins letzte Detail wie Gold Panda. Aber: Es ist sein erstes Album seit drei Jahren und man bekommt das Gefühl nicht los, dass auch diesmal eine EP gereicht hätte.