Review

Homeboy Sandman

All That I Hold Dear EP

Stones Throw • 2013

»No disrespect to Bob Dylan, but show respect for Madvillain«. Stones Throw’s Backpack Poet ist nicht dein typischer Rapper. Nein, er möchte als »musician« anerkannt werden. Damit ist er einer der wenigen Künstler, die aus den marginalisierten Ketten des Hip-Hop ausbrechen wollen, ohne sich dabei verkaufen zu müssen. Das neuerworbene Musikertum gipfelt allerdings auch in schlecht gesungenen Hooks wie auf »Runts«. Das macht aber nichts. Seit der »Chimera EP« wissen wir, dass Homeboy Sandman macht, was ihm passt. Diese Selbstsicherheit klingt extrem gut, wenn selbst ein Riesengorilla keine Schnitte mehr gegen ihn hat. Dennoch dominieren diesmal eher untypisch zurückgelehnte Songs den Duktus, ist man sonst doch eher eine In-your-face-Lyrik gewohnt. Es ist das zweite Release aus einer Reihe, bei der die Produktion eine einzige Person übernimmt. Eine clevere Idee, die für eine zusammenhängende Grundstimmung sorgt, in der sich Homeboy Sandman ganz auf seine Texte konzentriert. M Slago ist Dallas’ Antwort auf 9th Wonder, der bereits auf »The Good Sun« mitgearbeitet hat. Hier kreiert er warme, soulige Beats, bei denen die Drums allerdings nicht so recht knallen wollen und das Ganze dann etwas zu schüchtern klingen lässt.