Review

KC da Rookee

Chosen

Moroni 7 Records • 2013

Die Verdienste des Kirk Douglas um den englischsprachigen Rap hierzulande sind unbestritten und dürften dank Caspers »Halbe Mille« (der bekanntlich KC Da Rookes »Got That Thang«-Beat verwendte) nun auch zu ein paar Katzen vorgedrungen sein, die HipHop nicht schon seit dem 96. Semester studieren. Vor über zehn Jahren als KMC-Mitglied noch fester Bestandteil der regulären Spielzeit, befindet sich KC Da Rookee auf seinem Comeback-Album »Chosen« nun im Kampf gegen die Erbarmungslosigkeit der Zeitrechnung und muss sich einer ganzen Rap-Generation stellen, die Samy Deluxe höchstens noch als deutschtümelenden Aushilfs-Jack Sparrow kennt. »Let ’em know, that I’m here, that I’m serious«, (t)rotzt der Nottinghamer Bariton auf einem epischen Synthie-Stampfer seines alten Partner-In-Crime DJ Desue allen jenen entgegen, die seinen Einfluss auf den englischen Rap in Europa bezweifeln. Es gibt Rap-Rentner, die eine Rückkehr weitaus übersättigter antreten. Gerade die zweite Albumhälfte sollte alten Fans das Pipi in die Augen treiben, wenn sich der Rookeestizza mit dem toastenden Nuschel-Flow über klassische Sample-Beats wie »Lies« oder »Welcome Home« hermacht, die so auch auf »Nexcalibur« hätten platziert sein können. Vielleicht liegt es an der Producer-Aufstellung, die sich größtenteils aus alten Weggefährten zusammensetzt, dass »Chosen« mitunter etwas outdated klingt – siehe: die an One Republic erinnerende Pop-Schmanzette »Knocking« oder das beeindruckend ungefährliche Elephant Man-Feature. Die Verdienste des Kirk Douglas bleiben unbestritten – dass »Chosen« darauf Einfluss nehmen wird, ist aber vor erst auszuschließen.

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