Miguel de Pedro bleibt ein bunter Hund. Obwohl oder gerade weil seine Beziehung in die Brüche ging, heißt das neue Album »Happiness« und kommt, dem Titel entsprechend, gut gelaunt und ausgeglichen daher. Kid606 entwirft ein verspieltes sonisches Idyll, in dem »warm«, »cute« und »smooth« nicht nur in den Tracktiteln auftauchen. Natürlich sind darunter auch wieder klamaukige Wortspielereien wie »If I am only allowed one song on this album with cut up female vocals then this song is it« zu finden – das ist man ja schon von den Vorgängern gewohnt. Neu allerdings ist die abermalige Verschiebung des musikalischen Fokus: Der Weg vom Breakcore zum Wohlklang wird konsequent weiterbeschritten. Waren auf dem letztjährigem »Lost In The Game« zwischen den Space-Ambient-Schichten noch Melancholie und Desorientierung zu erahnen, werden hier eher sämtliche positiven Gefühle zwischen Nostalgie und Euphorie ausgelotet. Verspielte Synthieriffs, das ein oder andere Orchester-Sample und selbst die Bässe treten nicht mehr in den Arsch, sondern man treibt auf ihnen, schwebt dahin. Dazu noch Mövenkreischen als Melodieinstrument beim aufgedrehten »Party Gambas« und das Grinsen im Gesicht ist zementiert. Das Abschlussstück tönt dann zwar doch etwas dunkler, aber ohne schwarz wäre die Farbpalette ja auch nicht vollständig.
Happiness