Review

M.I.A.

Maya

XL • 2010

Die ersten beiden Alben hat M.I.A. nach ihren Eltern »Arular« und »Kala« benannt. Folgerichtig trägt das dritte Werk »Maya« ihren eigenen Namen. Galt Mathangi Maya Arulpragasam, die in London geboren wurde und in Sri Lanka aufwuchs, bei ihrem Debüt als frischer Wind, der die Popszene mit Rebellion und politischem Inhalt aufmischt, so verkörpert sie jetzt die Rolle des Slumdogs mit Millionärsgehalt aus dem amerikanischen Exil. Trotzdem sorgte die neue Single »Born Free« für Aufruhr. Das zugehörige Video, in dem die Polizei eine Hetzjagd auf Rothaarige macht, galt YouTube als anstößig genug, um es zu sperren. Auch musikalisch ist der Track sehr anarchisch, wenn sich Gitarren und elektronische Versatzstücke zum rustikalen Mashup vereinen. Während »XXXO« problemlos auf jeden Dancefloor passt, klingt »Steppin Up«, als würden sich Heimwerkergeräte zum gemeinsamen musizieren verabreden. »Teqkilla« ist eine verschrobene Tour durch den grellen Electro-Dschungel. Ähnlich wie einst Public Enemy kreiert M.I.A. eine Geräuschkulisse, hinter der sich politische Aussagen und Sozialkritik verbergen. In ihrem Fall provokativer Synthie-Dubstep, der durchaus den ein oder anderen Bollywood-Banger birgt.

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M.I.A.
MAYA
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