Review

Robin Layton

Hoop: The American Dream

Powerhouse Books • 2013

Was dem Europäer und Südamerikaner der Fußball, ist dem Nordamerikaner der Basketball: Nationalsport, Lebensgefühl und Gleichheit stiftender Moment. Die preisgekrönte Fotojournalistin Robin Layton hat dieser Sportart mit dem Bildband »Hoop: The American Dream» ein schönes Denkmal gesetzt. »Basketball is deeply ingrained in our childhood, our play, in our culture and dreams«, stellt sie dem Band voraus – und erklärt weiter, dass sich Basketballkörbe und Baskettballcourts in den USA sprichwörtlich überall befinden. Für dieses »Überall« liefert sie mit ihrem neuen Buch den fotografischen Nachweis. Laytons Fotos bilden eine schöne Auswahl teilweise wirklich beeindruckender Impressionen: Ungefähr 100 Motive von Basketballkörben, die am Wegrand einsamer Landstraßen oder an Bäume, Brückenpfeiler, Scheunen und Garageneinfahrten montiert sind. Betonierte Courts mitten im US-amerikanischen Nirgendwo. Rollstuhlfahrer beim Zocken während der National Veterans Wheelchair Games. Selbst zusammengezimmerte Backboards. Eine Plastikkorb, der als Basketballkorb herhalten muss. Spiegelungen von Körben in Autoscheiben und immer wieder in Pfützen. Der Schatten eines Spielers beim Game auf einem Freiplatz. Baumelnde Schnüre, die irgendwann mal ein Netz gebildet haben. Den berühmten Cage im New Yorker Bezirk Greenwich Village. Die Basketballanlage des Weißen Hauses. Der Korb an jener Weggabelung, an der Larry Bird den Grundstein seiner Karriere bei den Boston Celtics legte. Und die Halle des Boys and Girls Clubs in Newark, in der Shaquille O´Neal bereits als Jugendlicher seine Freiwürfe versiebt haben dürfte. Kein Geringerer als Jerry West, dessen Silhouette dem NBA-Logo Pate stand, steuert dem Band ein Vorwort bei. In diesem erklärt er das Buch zur Liebeserklärung an den Basketball. Das ist es auch. Und selbst, wenn man diese Liebe nicht teilt: die zahlreichen zwischendurch eingestreuten Bekenntnisse zu diesem Sport von NBA- und WNBA-Größen wie Gary Payton, LeBron James, Jackie Stiles und Diana Taurasi sind manchmal erbaulich, meist berührend – und stets ein intimes Zeugnis voller aufrichtiger Leidenschaft.