Review

Bluestaeb

1991 Extraterrestrial

Radio Juicy/Urban Waves • 2013

Was der Beatmaker Bluestaeb für eine Art von Musik macht, lässt sich ziemlich treffend mit dem Namen seiner Supergroup beschreiben – lies: Oldschool Future Tribe. So ist sein Debüt weder eine lupenreine Ode an Zeiten als der Hip Hop-Sound noch von New York diktiert wurde, noch bedient es durch kippeliges Drum-Play und interplanetarische Sample-Fundstücke das Reaktionsfeld gemeiner J Dilla-Jünger. »1991 Extraterrestrial« versteht sich vielmehr als Old School-stämmige Zukunftsvision der 90 BPM-Fraktion. Da haben wir die zwei berappten Throwback-Stationen »The Mission« (mit einem stets solidem Teknical Development) und »Rapresent« (mit einem endlich wieder großartigen Eloquent), ein von einer gewissen LaNó besungenes Cloud-Bap-Shuttle »Out Of The Blue« und 10 weitere instrumentale Dreiminüter, die den Stand der Kunst mal elegant, mal edgy, mal entspannt zusammenfassen. Zwar vermisst man zwischen all den relaxten Realkeeper-Rhythmen, diesen einen zwingenden Genickbrecher, doch verlässt man die halbstündige Raumfahrt alles andere als unbefriedigt. Bei Instrumental-LPs wird oftmals versucht durch hoch-frequentierten Einsatz von Film-Samples, Jingles und Ähnlichem einen roter Faden hineinzuspinnen, worauf Bluestaeb weitestgehend verzichtet. Eine gute Entscheidung, so lässt es sich ungestört in kopfnickender Trance durch den Boombap-Hyperraum gleiten. Ob es nun außerirdisch ist, soulige wie jazzige Samples relativ traditionalistisch mit passendem Schlagzeugwerk zu versehen und knarzige Basslines in bester Brenk-Manier darüber zu synthetisieren, kann dann bitte im Restaurant am Ende des Universums diskutiert werden. Auf der Erde belassen wir es bei einem: Oldschool, Future, Tribe.