Review

Birds Of Passage

This Kindly Slumber

Denovali Records • 2013

Alicia Merz’ drittes Soloalbum als Birds Of Passage passt perfekt in das eingefallene Winterwetter. Der sanfte Schlaf, den sie auf den sieben Stücken durchlebt, ist der eines gefrorenen Sees inmitten vernebelter und vom Schnee geküsster Hügel, auf denen sich sonst ein weiches Grün wiegt. Eiskristalle hängen an einigen stillstehenden Grashalmen, die es über diese winterliche Decke geschafft haben. Alles ist ummantelt und bedeckt, die Töne gedämpft in den Schwaden. Reverbs erstrecken sich kilometerweit über die Einzeltöne von Gitarre und Piano, zeichnen jegliche Kontraste weich, um das volle Gefühl von Einsamkeit zu spenden. Darüber schwebt Alicia Merz’ hohe Stimme wie eine ferne Erinnerung an Elfen und Fabelwesen. Getragen und gedankenverloren formt sie einen hermetischer Raum innerhalb der Zeitrechnung. Das macht »This Kindly Slumber« wahrscheinlich optimal für erste Rollenspieler-Erfahrungen bei minus 20 Grad. Mehr lässt Alicia Merz jedoch nicht zu. Die Stimmung bleibt identisch: Reverbs treffen traurigen Elfengesang. Das macht »This Kindly Slumber« als Album ein wenig redundant. Das Ende könnte der Anfang sein. Und die Mitte gleich mit.

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