Review

D E N A

Flash

Normal Surround • 2014

Das Schlechte an Prognosen: Sie treffen selten wirklich zu. Das Gute an Prognosen: Am Ende erinnert sich sowieso niemand mehr an sie. So hatten für das letzte Jahr bereits mehrere Magazine die Songwriterin Dena (auch: D E N A) als das nächste große Ding vorhergesagt. Die Vorschusslorbeeren servierten die Kollegen Denitza Todorova aufgrund ihrer Single »Cash, Diamond Rings, Swimming Pools« und alle waren heiß für den Moment auf das Debüt der Musikerin, die aus Bulgarien kommt und seit neun Jahren in Berlin lebt. Pop, Rap, R’n’B, Balkan. Alles war möglich und große Referenzen wie M.I.A. und Santigold schlug einem aus manchem Text über Dena entgegen. Aber warum nun so viel Wert auf die Vorgeschichte legen? Weil sie das Spannendste an »Flash« ist. Zehn Songs, 31 Minuten und eine leichte Enttäuschung. Denn »Flash« fällt weitaus konventioneller aus, als gedacht. Die Beats haben alle einen Einschlag aus den Neunzigern, die Keyboardtasten lassen sich artig drücken und so sind die meisten Instrumentals abwaschbar. Kein Song bleibt auf der Ebene wirklich hängen. Dafür bringt Dena in »You Wish« und »Total Ignore« ein paar nette Zeilen, die sich einprägen. Und »Flashed« verabschiedet sich mit der Gitarre von Erlend Øye (Kings Of Convenience) von den bisherigen Strukturen und baut endlich mal ein anderes Element ein, das dem Sound ungemein gut tut. Davon hätte »Flash« durchaus mehr vertragen, um diesen Namen zu tragen. Stattdessen dimmen die meisten Songs die Stimmung auf diesem Album, bleibt alles in so einer megaentspannten Stimmung, die nicht wirklich packend rüberkommt. Das Halbdunkel des Pop eben, das auch wieder vorbeigehen dürfte. Denn für mehr als eine Mode reicht die Lichtstärke von »Flash« definitiv nicht.

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D E N A
Flash
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