Review

Heterotic

Rain EP

Planet µ • 2013

Ich habe keine Ahnung, ob Heterotic sich mit dem Stück »The Tripods« auf die gleichnamige BBC-Serie aus den 1980er Jahren beziehen, die damals im öffentlich-rechtlichen Fernsehen unter dem Titel »Die dreibeinigen Herrscher« lief. Rein musikalisch ist die Referenz an dieses vermaledeite Jahrzehnt, das uns seit Jahren wie ein Schwarm Scheißhausfliegen verfolgt, zumindest eindeutig. Dennoch müssen die beiden dann eine gänzlich glücklichere Erinnerung an diese dystopische Zukunftsvision haben. Überhaupt ist die »Rain EP« regelrecht Uplifting. Mike Paradinas und Lara Rix-Martin stimmen wieder einmal süßeste 80s Synthesizer an, entlocken ihnen Unmengen an Melodiebögen, die ineinander schwirren und sich zu Slow-Motion House, Halfsteps und sanftem Electro formieren. Das Titelstück, welches als Vocal- und Instrumental auftaucht, wird dieses Mal vom Labelkollegen Vezelay mit einem verträumten Falsett-Gesang hinterlegt. Mike Paradinas bleibt dabei seinem Synthie-Soundspektrum der letzten zwei Dekaden treu, was bei aller Niedlichkeit und Schönheit der Songs ein wenig den Eindruck hinterlässt, als hätte er hier nur fix aus seinem µ-Ziq- und Kid Spatula -Archiv geschöpft. Wirklich übel kann man es ihm aber auch nicht nehmen. Er hat das mit den ineinander greifenden Melodien einfach zu gut drauf.

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