Review

The Glitch Mob

Love Death Immortality

Glass Air • 2014

Schon seit fünf Jahren malträtieren Justin Boreta, Ed Ma und Joshua Mayer als The Glitch Mob unsere Ohren. Zugegeben, anfangs war das ja unter der damals noch kräftig im Wind stehenden Nu-Rave-Flagge und der aufkeimenden Brostep-Welle alles noch cool und state of the art. Doch nach zwei Wochen war der Drops ja eigentlich gelutscht. Doch The Glitch Mob denken nicht daran, mal was neues auszuprobieren und wittern im EDM-Hype ihre Chance, den eingeschlagenen Weg weiter erfolgreich fortzuführen. Und mit zehn neuen Tracks, die nicht einmal Skrillex bauen würde und einer grotesken Mischung aus ebendiesem, der Breitwandsynthesizer-Keule einer Swedish House Mafia und sowieso alle aktuelle Trends verwurstend, lässt das Trio aus Los Angeles auf ihrem neuen Album »Love Death Immortality« weiter unsere feinfühligen Gehörgänge bluten. Absurd wird es beispielsweise bei »Skytoucher« oder »Carry The Sun«, die mit perkussiven Elementen deutlich Woodkid referenziert (womöglich auch, um bloß in die nächste Werbung zu kommen), um anschließend wieder in eine Brostep-Missgestalt auszuarten – dabei ist das noch einer der besseren Songs und erinnert stellenweise an die späten Pendulum. Die lösten sich 2012 auf – nicht ohne Grund.