Review

Chuck Inglish

Convertibles

Federal Prism Records • 2014

Wenn Incubus-Brudi Mike Einziger ein Rap-Album co-produziert und TV On The Radio-Gitarrist Dave Site das über sein Plattenlaebl Federal Prism Records veröffentlicht, befinden wir uns mitten in der Welt des Chuck Inglish. Doch die Ewartungshaltungen zu seinem Solo-Debüt »Convertibles« wusste der Vater des Hipster-Rap bereits mit Fragen ála »Wie würde es sich anhören, wenn Michael Jackson und Prince eine gemeinsame Rapplatte machen?« auch so selbstbewusst aufzublähen. Seine Antwort: Nach Oldschool-Reduktion, den allmächtigen 808s und dem guten, alten Funk. Konnte man bereits beim Action Bronson-Feature »Game Time« und v.a. der überragenden Westcoast-Bratze »Came Thru/Easily« mit Ab-Soul und Mac Miller erahnen, dass »Convertibles« den 2014er Trap/IDM-Eklektizismus im Rap einen minimalistischen Mittelfinger auf die Triggerpads hämmern würde, steckt vorliegende Tracklist allerdings in undankbarer Mittelmäßgikeit fest. Zugegeben, die The Cool Kids-Reunion »Swervin’« synthie-schnurrt immer noch wie ein getunter Droptop und »Legs« repräsentiert im Chorus mit dem Electrofunkateer Chromeo ein Quasi-Rap-Pedant zum letzten Daft Punk-Album. Doch da sechs der 12 Tracks seit Monaten im Netz kursieren, wurden die großen Überraschungsmomente leider schon erfolgreich weg-geshared und es bleiben eine handvoll okayer Solo-Tunes, die das abgesteckte Betätigungsfeld nicht wesentlich zu erweitern, aber immerhin so etwas wie einen Hörfluss herzustellen wissen. Um in Chuck Inglishs geliebtem Metier, den Sneakers, zu bleiben: »Convertibles« sind wie ein Paar Air Max – niemals ein Totalausfall, aber auch nichts besonders Auffälliges mehr.