Review

Cyclobe

Sulphur – Tarot – Garden

Phantomcode • 2014

Das britische Duo Cyclobe, bestehend aus den ehemaligen Coil-Mitstreitern Stephen Thrower und Ossian Brown, hat sich bisher in großer Zurückhaltung geübt, was das Veröffentlichen von Platten oder auch Live-Auftritte anbelangt. Jetzt gibt es immerhin ein neues Lebenszeichen seit ihrem grandiosen Album »Wounded Galaxies Tap at the Window« von 2010: Mit »Sulphur – Tarot – Garden« erscheinen ihre drei Soundtracks zu Kurzfilmen des Regisseurs Derek Jarman endlich in offizieller Version. Cyclobe haben ihre halluzinogene Musik hier noch einmal weiter entwickelt. In den drei langen Stücken werden höchst ambivalente Stimmungen ins Spiel gebracht, die sich genauso wenig klar identifizieren lassen wie die dabei verwendeten Instrumente. Sind es elektronische Klänge, sind es akustische Instrumente, die da zu hören sind? Diese scheinbare Einheit von heterogenen Dingen überträgt sich auch auf die Musik, die faszinierend, beruhigend und bedrohlich zugleich wirkt. Bei »Sulphur« wähnt man sich noch im dunklen Wald, während »Tarot« schon gelassener daher kommt. Der »Garden Of Luxor« schließlich verzaubert mit einer fast monströsen Majestätik. Ein bisschen fühlt man sich wie im Märchen, in dem man von einer seltsamen Gestalt durch fremdartige Gegenden geführt wird, mit unbekanntem Ziel. Ob Gefahr lauert oder alles gut sein wird, weiß man erst am Ende.

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