Review

Kalbata & Mixmonster

Congo Beat The Drum

Freestyle Records • 2014

Geht das? Reggae aus Israel? Kalbata (Ariel Tagar) ist Techno- und 2-Step-Producer und hat Remixe für Fat Freddy’s Drop Spank Rock und The Count & Sinden gebaut, Mixmonster (Uri Wertheim) spielt in der Funk-Band The Apples und betreibt das DJ-Duo Radiotrip, mit dem er äußerst tanzbare israelische Musik der 1960er und 1970er Jahre von Psychedelic über Pop, spirituelle Klänge, Soul und Jazz bis Funk mischt. Besonders am Herzen liegt beiden aber jamaikanischer Dancehall-Reggae der 1970er und 1980er Jahre. Was lag also näher, als ein 100% analoges Dub-Album im Geiste von King Tubby aufzunehmen? Wichtigste Bausteine waren dafür eine 16-Spur-Bandmaschine und ein altes analoges Mischpult sowie ein paar versierte israelische Musiker, die die Riddims einspielten. Die Vocals wurden dann in Kingston, Jamaika in einem modernen Tonstudio aufgenommen. Und zwar mit alten Helden der beiden Produzenten, Sängern und MCs wie Mutabaruka, Little John, Echo Minott, Prince Jazzbo, Trinity und Jah Thomas. Ruhig und soulful ist die Musik, auf das Nötigste reduziert und dadurch sehr kraftvoll und intensiv. Höhepunkt des Albums ist der Titeltrack, auf dem Major Mackerel auf einen puren, rohen und treibenden Trommelbeat singt. Die Kombination von heutiger Studiotechnik mit analogem Equipment und von jungen Produzenten moderner elektronischer Musik und gestandenen Reggae-Vokalisten der alten Schule hat hier ganz wunderbar funktioniert. Das geht!