Review

Karl Hector & The Malcouns

Coomassi EP

Now-Again • 2014

Karl Hector & The Malcouns nunmehr dritte EP ist gleichzeitig auch die letzte auf dem Weg zum zweiten Studioalbum »Unstraight Ahead«. »Coomassi« steht dabei ganz im Zeichen des ostafrikanischen und nordafrikanischen Musikverständnisses und paart sich mit viel gejazztem Funk. Insbesondere der Titelsong lädt zum Tanzen ein und ist dabei vielleicht das einzige WG-Party taugliche Stück der EP. Die schrill und lebhaft verklingenden Bläser sind eines der Highlights vom Ende der Kurztrilogie. Die omnipräsenten ewig schnellen Drums zwingen dem Hörer das Funkgefühl schier auf. Nur »Irtijal« zitiert noch den aufgeheizt trockenen Sound von »Sahara Swing«, in dem man sich verdurstend durch den afrikanischen Savannensand kriechen sieht. Ähnlich knietief steht man insbesondere in der Free Jazz-Einlage »Chess Break«. Diese macht die Virtuosität am Intrument nochmal deutlich. Sobald die letzten Funkriffs, die letzten Bläser – die hier irgendwie als Vocalersatz funktionieren wollen – und die letzten Drumbreaks enden, steigen die Erwartungen an das in den Startlöchern steckende Album. Letztlich bleibt auch irgendwie die Erkenntnis: sich mit einer Reihe EPs selber die Vorlage zur Vorfreude aufs Zweitlingswerk zu geben ist eine sehr simple und effektive Idee. Ich frage mich, warum das keiner mehr so hervorragend macht wie hier – und lege dabei alte The Meters Platten auf.