Review

Shit Robot

We Got A Love

DFA • 2014

Per Anhalter durch die Galaxie gibt es auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest offensichtlich von Marc Lambkin aka Shit Robot nur eine passende Antwort: 120. Warum auch nicht, hat sich die internationale Tanz Gesellschaft doch auf diese Richtgeschwindigkeit geeinigt? Für eben jene ist dieses Album gemacht. Und sollte, so linear wie diese Scheibe ist, denn auch schnurstracks wie Cupido’s Pfeil ins Herz der sich lieb habenden Hedonisten unserer Zeit treffen. Und falls es nicht so geklungen hat, sage ich das mit so viel Zuspruch wie Nachdruck. Auch oder gerade, weil man hier einfach keinen musikalischen Tiefgang erwarten kann. Marc Lambkin selbst sagt, dass es kein schwieriges zweites Album war. Das glaube ich ihm aufs Wort, übernimmt den Hauptpart eindeutig der Sequencer mitsamt seiner Arpeggiatoren und Automationen. Quintessentiell ist es … ja eben das, na und hier und da noch subdominantessentiell. Genau so muss es aber auch sein, da der ideale Moment für diese Platte irgendwo zwischen Dancefloor und DJ Pult passiert. Und da ist das meiste Blut nunmal in den Beinen. Man hat eigentlich die ganze Zeit über den Eindruck in einer Diskothek zu sein. Das mittenlastige Piano und die Kopfstimme von Reggie Watts in »We Got Love« klingen nach einer Scheunenfete aus den tiefsten 1990ern. »Secrets« und »Space Race« klingen, wie fast alle weiteren Titel, als kämen sie direkt aus den 1980ern. So stringent wie aus heutiger Sicht nicht nachvollziehbar. Und Luke Jenner lässt in »Feels Real« gar die Gibbs Brothers wieder aufblühen. Aber ohne die ausreichende Lautstärke habe ich hier zu Hause zu oft den Eindruck, eines meiner Haushaltsgeräte würde den Geist aufgeben. Also kann ich nur wohlwollend auf den nächsten Abend im Club verweisen. Da ist irgendwie der Ohrwurm drin.