Review

To Rococo Rot

Instrument

City Slang • 2014

Es reicht eigentlich schon, vier Mal diesen Namen auszusprechen oder hinzuschreiben: To Rococo Rot To Rococo Rot To Rococo Rot To Rococo Rot. Da erklingt sie schon, die Musik des Trios, da wird sie sichtbar. Robert und Ronald Lippok (die erst vor Kurzem ihr großartiges Projekt Ornament & Verbrechen erneut entstaubt haben) führen gemeinsam mit Stefan Schneider gegen Ende der 1990er Jahre das weiter, wofür Tortoise einige Jahre zuvor die Blaupause gestrickt hatten: Ein Sound der flachen Strukturen, der unaufgeregt im schönen Zwielicht von Live-Instrumentierung und Elektronik dahin groovet. »Instrument« ist ihr achtes und entgegen dem Titel kein Instrumentalalbum. Denn die schillernde No Wave-Ikone Arto Lindsay leiht gleich drei Stücken (Songs? Nicht ganz, nur eben kurz davor) seinen verhaltenen Gesang. Das ist eine Neuerung, die sich auf dem ersten To Rococo Rot-Album seit 2010 perfekt an alte Stärken anzuschmiegen weiß. Vom Opener »Classify« hin zum abschließenden »Longest Escalator In The World« breitet sich in minimalistischen Patterns und ineinander verkeilten Rhythmen eine tiefenentspannte Unaufgeregtheit behäbig aus. »Instrument« liefert den perfekten Soundtrack für verschlafene, mit Tee und guten Büchern verbrachte Sonntagnachmittage, an denen der Regen gegen die Fensterscheiben prasselt. Das hört sich übrigens so an beziehungsweise liest sich ungefähr wie: To Rococo Rot To Rococo Rot To Rococo Rot To Rococo Rot.

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