Review

The Twentieth Century

The Twentieth Century

Mosz • 2014

Cellist Lukas Lauermann und Gitarrist Pieter Gabriel aus Wien sind The Twentieth Century, ein Duo zwischen Live-Improvisation, Drone, Klangkunst und Elektro-Akustik. Ihre Ambientmusik entsteht nicht am Computer, sondern aus der klanglichen Manipulationen ihrer Saiteninstrumenten durch eine Unmenge von Effektpedalen, angeregt von so unterschiedlichen Einflüssen wie Brian Eno, Stars Of The Lid, Sunn O))), Luigi Rossolo und John Cage. Die drei elegisch und ätherisch schwebenden Kompositionen sind keineswegs nur der Entspannung dienende musikalische Möbel, nicht nur atmosphärisch dicht und klanglich interessant gehalten, sondern erzählen auch immer eine eigene Geschichte. Während »A Slow Descent« wirklich etwas von einem langsamen Sinkflug samt schwebendem Anflug und dramatischer Landung hat, klingt »No Light From The Surface« nach genau so einer Odyssee weit unter der Erde oder dem Meer, ausgerüstet nur mit einer funzeligen Lampe auf der Suche nach aus der Ferne zu hörenden Klängen. Mit »Pulled« schälen sich nahezu effektfreie pathetische Cello-Klänge aus dem wabernden und schabenden musikalischen Untergrund; fast wie eine dramatische Rettung oder ein Wiederauftauchen. Drei spannende Hörstücke, die sicher auch ganz nebenbei konsumiert werden können, unter dem Kopfhörer aber noch eine zusätzliche Qualität entwickeln

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