Review

Lumisokea

Eavesdropping On Pianists

Eat Concrete • 2014

Metall auf Metall. Schaben, Reiben, Quietschen und Rückkopplungen. Die meisten Geräusche dieser EP entstammen Gerätschaften von Vladimir Popov, einem russischen Theater-und Film-Geräuschemacher der 20er bis 50er Jahre des letzten Jahrhunderts. Mit seinen Apparaten ließen sich z.B. mit hölzernen und metallenen Stangen die Geräusche einer Dampflokomotive nachahmen. Andere Maschinen imitierten Schlachtenlärm von Schwertern und Schilden mittels einer Maschine, die Hämmer auf Stahlbleche schlägt, erzeugen ratternde Fabrikgeräusche, den oder Klang von prasselndem Regen. Das belgisch-russische Produzentenduo Lumisokea verarbeitet diese spannenden und ungewöhnlichen Geräusche zusammen mit digitalen Klängen zu rhythmischen, von traditionell indischer und koreanischer Perkussionsmusik, Noise, Musique Conrète und Techno beeinflussten Collagen. Koenraad Ecker und Andrea Taeggi leben in Berlin und haben mit »Eavesdropping On Pianists« bereits ihr drittes Album für Eat Concrete produziert. Zwei weitere Veröffentlichungen erschienen auf dem englischen Kassettenlabel Opal Tapes, welches seit 2013 genau wie Lumisokea mit einem ebenso gewagten wie kreativen Spagat die musikalischen Grenzen zwischen elektronischer Tanz- und Noise-Musik überbrückt.

Im HHV Shop kaufen