Review

Alvvays

Alvvays

Transgressive • 2014

Als Spross der Rankin Family war Molly Rankins musikalische Laufbahn eigentlich in Richtung Folk vorbestimmt. Doch nachdem sie zusammen mit Gitarristen Alec O’Hanley Alvvays gründete, stand ihr der Kopf offenbar nach etwas Größerem. So erwartet uns hier gut gelaunter Powerpop mit deutlichem Indie-Background, aber auch immer mit dem unbedingten Willen zur großen Geste, zum hymnischen Refrain und zur eingängigen Mitsumm-Melodie. Rankins glockenhelle Stimme, die an Beth Cosentino von Best Coast erinnert (freilich virtuoser eingesetzt), verträumte Jangle-Gitarrenlinien im Stile von Real Estate und lupenreine Popmelodien. Diese zuckersüßen Songs verbindet Rankin in der Tradition von Belle & Sebastian mit sinistren Texten über ertrinkende Liebende (»Next To Kin«) oder dem Horror des erfüllten, aber zu zudringlichen Glücks (»Archie, Marry Me«). Das Abschlusslied „Red Planet“ dieses mit neun Songs recht knappen Debüts weist dann den Weg in eine mögliche Zukunft von Alvvays: die fröhlichen Gitarren geben die Führung an langsam mäandernde Synthie-Pattern ab und die Sixties-Anleihen werden gegen die kältere Klangästhetik von No Wave eingetauscht. Das betont ihre kraftvolle, variable Stimme noch extra stark und klingt nach den frühen Beach House. Somit dürfte die weitere Entwicklung von Alvvays spannend werden.

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