Review

Sieren

The Convoluted Truth

Shades • 2014

Der Berliner Matthias Frick alias Sieren hat im vergangenen Jahr ein paar schöne Tracks für ein Split-Album zusammen mit Lomovolokno für Project: Mooncircle (»Finest Ego: Faces Vol.4«”:https://www.hhv-mag.com/de/review/4689/lomovolokno-sieren-finest-ego-faces-vol-4) vorgelegt. Verträumte UK Bass Music mit tiefen Bässen, triolischen Beats und verhallten Unterwasser-Stimmen. Für »The Convoluted Truth« tritt er ein wenig aufs Gaspedal. Das neue Material geht klarer in Richtung Dancefloor und Techno. Seine Vorliebe für geschmackvolle Sounds und tiefe, entspannte und cineastische Stimmungen spielt aber nach wie vor eine wichtige Rolle. Ein wenig dunkler und unheilvoller wirken die Szenarien, lassen sich aber immer noch gut Sierens typischem Sound zuordnen. »Reveal« kommt mit hüpfendem Beat und hymnischer Synthie-Figur ziemlich schnell zur Sache. »Regret« beginnt abwartend ambient, mit glitschig nassen Sounds und klingenscharfen Beats, bevor es in der zweiten Hälfte langsam, aber treibend nach vorn marschiert. »Mutual Apathy« arbeitet mit nervösen, schabenden und reibenden Sounds, wohin gegen »Tetra« nach lähmender Endzeit-Science Fiction klingt, sich dann aber rhythmisch gut aus der Erstarrung befreit. In jedem Track kommen unverständliche Vokal-Snippets zum Einsatz, die die Musik von Sieren stets noch ein wenig spannender und filmischer gestalten.

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