Review

James Yorkston

The Cellardyke Recording And Wassailing Society

Domino Recordings • 2014

James Yorkston hat bereits sehr früh in seiner momentan zwölfjährigen Karriere seine Nische gefunden. Seine Art des Songwritings, seinen eigenen Klang und Ausdruck, seinen persönlichen, in Folk-Songs gegossenen Blick auf die Welt. Deshalb gibt es auf seinem siebenten Album auch recht wenige Überraschungen – aber welcher Fan braucht die schon? Oft nur auf Stimme und Akustikgitarre reduziert versucht er mit »The Cellardyke Recording And Wassailing Society« auf behutsame Weise mit Fidel, Rhodes, Steel Drums oder dem wunderschönen Harmoniegesang von KT Tunstall den Lieder mehr Fülle zu geben. Dementsprechend lang ist die Liste der Mitwirkenden: Hot Chip-Drummer Rob Smoughton, The Pictish Trail, John Thorne, Emma Smith und andere aus seiner Heimat Fife stammenden Musiker aus dem Fence Umfeld. Fast genau ein Jahr nach dem Ende von Fence Records kann man das Album somit als eine Art stoisches Symbol sehen, dass die Musikszene in der ostschottischen Provinz auch nach diesem Verlust kreativ noch lebt. Ob melancholisch bluesig oder angejazzt, ob Spoken Word-Vortrag oder großer Chorus, James Yorkston erzählt weitere 16 Alltagsgeschichten ohne sich zu wiederholen. Dass Hot Chips Alexis Taylor an den Reglern saß, hört man im Übrigen in keinem Moment. Letztlich kann man dem Album lediglich die etwas aufgeblasene Spielzeit ankreiden, kompakte 12 Stücke würden das Werk knackiger machen – und James Yorksten hätte vier gute B-Seiten in der Hinterhand.