Review

Deerhoof

La Isla Bonita

Upset The Rhythm • 2014

Das dreizehnte Deerhoof-Album beginnt mit einer recht zugänglich rockigen Hommage an Joan Jett, Janet Jackson, Kim Gordon und Kathleen Hanna. Der zweite Track, »Mirror Monster«, ist eine ruhige Ballade. »Doom« klingt schon ein wenig zackiger und vertrackter, aber erst mit »Last Fad« wird die Musik wirklich wie gewohnt angenehm sperrig und tüftelig. Ist die Band nach zwanzig Jahren wirklich poppiger geworden oder einfach nur entspannter als sonst? Produziert hat dieses Mal jedenfalls der Mr. Dream-Schlagzeuger Nick Sylvester, und die Band legt ungewöhnlich viel Wert auf einfache Arrangements und sich wiederholende Grooves. Das gilt auch für den Punkrock-Kracher »Exit Only«, der in Anlehnung an den Ramones-Klassiker »Pinhead« entstanden ist; eine ewige Lieblings-Live-Coverversion der Band, die hier recht ordentlich zupackt. Das Album hat aber auch noch diverse andere krachige, experimentierfreudige und spannende Momente. Die Band klingt auf »La Isla Bonita« zwar weniger spektakulär als sonst, ist aber spielfreudig wie eh und je. Zudem besticht Deerhoof wie immer durch ungemein kraftvolles Schlagzeug- und einfallsreiches, hakeliges und effektgeladenes Gitarrenspiel sowie interessante und phantasievolle Arrangements.