Review

Kassé Mady Diabaté

Kiriké

Nø Førmat! / naïve • 2014

Musik aus Mali, unplugged eingespielt auf Kora , Ballafon, der dreisaitigen Laute Ngoni und Cello. Hauptperson ist hier allerdings unumstritten der Sänger Kassé Mady Diabaté. Er gehört wie Toumani Diabaté und Vassékou Diabaté zu einer der angesehensten Griot-Familien Malis. Griots sind nicht nur Sänger, Dichter und Instrumentalisten, die epische Texte zur Unterhaltung vortragen, sie geben dadurch auch traditionelles Wissen weiter. Seine Mitmusiker (Ballaké Sissoko, Lansiné Kouyaté, Makan Tounkara und Vincent Segal) gleichzeitig auch große Bewunderer Diabatés stellen den Sänger hier stets in den Mittelpunkt des musikalischen Geschehens, die Produktion verzichtet zudem komplett auf etwaige Tricks und Overdubs. So erscheint es dem Hörer als säße die Band direkt vor ihm im Wohnzimmer. Besonders der Gesang bekommt dadurch etwas sehr Direktes, manchmal auch Verletzliches, was besonders im sparsamsten Track »Hera«, nur unterstützt durch den Klang der Kora zur Geltung kommt. Mit »Kulanjan«, seiner Kollaboration mit Taj Mahal und Toumani Diabaté und der öffentlichen Wertschätzung des Albums durch Barak Obamas hat Kassé Mady Diabaté in Europa und den Vereinigten Staaten an Bekanntheit gewonnen. Mit dem minimalen und puristischen »Kiriké« ist ihm eine wesentlich reduziertere Musik gelungen, die qualitativ aber mindestens genau so gut ist.

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