Review

Theo Parrish

American Intelligence

Sound Signature • 2015

Erster Track, schon der erste Hit. Im besten Kraftwerk’schen Sinne ist Theo auf »Drive« mit dem Automobil unterwegs und wechselt in erhöhter Geschwindigkeit die analogen und elektronischen Spuren. Eine Irrsinsfahrt, filigran gelenkt in bester Niki-Lauda-Manier über eine Bassspur, auf der andere ins Gleiten kämen. Aber Theo ist Theo, der kommt sicher ins Ziel. 15 Runden hat er auf »American Intelligence« zu absolvieren, den Fuß häufig am Gaspedal, nimmt sich aber auch gerne mal eine Auszeit in der Boxengasse und wechselt von Slicks auf Regenreifen. Mannigfaltige Einflüsse in jeder Kurve, das kennt man von Theo, aber im Vergleich zu seinem Kumpel Moodymann, sind es jene, die eher den Geist und nicht sofort das Herz umschmeicheln. Jazz is the teacher, klar. Aber funky wirds dennoch. Und da Theo gerne im Kreis fährt, beherrscht er natürlich die hohe Kunst der Wiederholung. Ein repetitives Reggae-Sample hält dann eben gerne als Floorfiller hin und enthält auf der Metaebene sogar politischen Subtext: »Make No War«. An ihm führt kein Weg vorbei, mit jedem Album ist Theo ein Mann fürs Podium und hat natürlich auch das Zeug zum Weltmeister. Start-Ziel-Sieg.