Review

Roman Flügel

Sliced Africa

Dial • 2015

Nach seinen ausgiebigen Abstechern durch die Fußstapfen von Kraftwerk Drexciya und Co. mit seinem zweiten Longplayer »Happiness Is Happening« kommt der erste Track von Roman Flügels EP »Sliced Africa« auf der Homebase Dial geradezu wie ein Segen. Das ist House, dezent jackend und doch sehnsuchtsvoll, schnurgerade und Peak Time-kompatibel. Frei nach Konrad Adenauer wagt »Black Towers« keine Experimente, sondern aalt sich in bezaubernd schönen Synthieflächen. Der perfekte Traumprinz-Remix dazu ist hoffentlich schon in der Mache. Der Titeltrack von »Sliced Africa« nimmt seinen – mit Verlaub etwas ungünstig gewählten – Titel dann aber ernst und täuscht Ethno-Rhythmen vor, über die zittrige Synthie-Melodien springen. Unpassend allein deswegen, weil es sich auf der B-Seite mit dem Closer »Spiritual Enhancer« so gar nicht vertragen will. Das viereinhalb-minütige Stück kraftwerkelt nämlich wieder nach den altbekannten Nummern, ohne der Formel eine neue Unbekannte unterzuschummeln. Dann doch lieber wieder die A-Seite in ihrer zwölfminütigen Pracht, ganz laut und mit viel Liebe natürlich.