Review

H Hawkline

In The Pink Of Condition

Heavenly Recordings • 2015

Der Songwriter Huw Gwynfryn Evans ist von Wales nach L.A. gezogen und hat dort sein drittes Album als H Hawkline aufgenommen, was aber, wie er selbst sagt, sein erstes »richtiges« ist. Tatsächlich hört man beide Orte aus den neuen Songs heraus: die Verschrobenheit des Songwritings und die schrägen Einfälle in der Instrumentierung teilt er mit Waliser Musikerkollegen wie etwa Gruff Rhys, die sonnige Unbekümmertheit und die stellenweise Überdrehtheit der 12 Songs könnten hingegen am neuen Domizil liegen. Bei den Uptempo-Nummern, die gegenüber den eher psychedelischen Liedern in der Minderheit sind, erinnern die kreischenden Gitarren auch eher an Ty Segall und Konsorten, in den überdrehtesten Momenten gar an Eagles Of Death Metal. So klingt »In The Pink Of Condition« in etwa so, als wäre Syd Barrett Gitarrist bei White Fence. Da passt es nur zu gut ins Bild, dass Evans tatsächlich schon für letztgenannte Band in die Saiten schlug. Die Übersiedlung an die Westküste zusammen mit Cate le Bon, die das Album auch produzierte, scheint dem selbstbetitelten »Strange Pop« durchaus gut getan zu haben. Die eingängigen Gitarrenlinien und Gesangmelodien sind durch die skurrilen Klangtupfer immer originell. Evans Versponnenheit bringt auch eher gegensätzliche Songs wie etwa »Ringfinger« und »Dirty Dreams« auf seine ganz eigene Art zusammen.