Review

INIT

Talking About Talking/Blackbird

Hivern Discs • 2015

Die Karriere Benedikt Freys ging in letzter Zeit mehr als steil. Panorama Bar-Booking, umfeiertes Boiler Room-Set und auch eigenes Label Love Pain Sunshine & Rain nimmt so langsam Form an. Nun debütiert er gemeinsam mit Nadia D’Alo als INIT auf John Talabots Imprint Hivern Discs. Frey und D’Alo sind bereits letztes Jahr durch eine Kollaboration aufgefallen: Auf Massimiliano Pagliaras Album »With One Another« fanden sich die beiden auf dem Titeltrack für ein Gastspiel ein. Eine kleine Generalprobe für ihr gemeinsames Projekt INIT, das wie Pagliaras Track schattenseitig angesiedelt ist. »Talking About Talking« ist ein Industrial-informierter Schauer-Pop-Song, dem Frey und D’Alo mit ihrem distanzierten Crooning zu viele Effekte einimpfen. Der C. P. I.-Remix des Stücks versucht dieses lustlos auf den Dancefloor zurechtzuschneiden – ein überflüssiger Versuch, der dem Original wenig hinzufügt. Auf »Blackbird« räumt Frey seiner Leidenschaft für analoge Acid-Jams viel Platz ein und lässt D’Alo fünf Minuten lang nicht zu Wort kommen. Schade eigentlich, wäre der Track nicht so unstrukturiert, er hätte einiges Potenzial. Das können dann weder Willie Burns mit seinem Plinker-House-Remix noch Cliff Lothars tooliges Jack-Rework aus dem Material herauskitzeln. So gut es für Freys Solokarriere auch laufen mag, das Duo INIT wird sich erst noch richtig finden müssen.

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