Review

Prairie

Like A Pack Of Hounds

Shitkatapult • 2015

Shitkatapult, das Label von T.Raumschmiere, ist ja nicht gerade dafür bekannt, es der Hörerschaft besonders leicht zu machen. Ein so zäher Brocken wie das Debüt von Prairie ist allerdings selbst dort alles andere als alltäglich. Zu verdanken haben wir das Ganze dem in Brüssel ansässigen Künstler Marc Jacobs, der auf »Like A Pack Of Hounds« munter Ambient-Drones mit Schranz-Bässen, Postrock-Elemente mit Bratz-Synths oder kreischende Feedbacks mit französischem Mädchengeflüster kombiniert. Ähnlich irritierend, gegensätzlich und fordernd wie sich das liest, hören sich die Tracks auch an. Sanfte Melancholie, die in »Closed For Thirty Midnights« sogar durch karge Akkorde auf der Akustikgitarre evoziert wird, trifft unvermittelt (und in der zweiten Hälfte des Albums auch immer häufiger) auf düstere, unheilschwangere und extrem verzerrte Passagen. Am Opener namens »End« wie auch an Tracks wie »Hell & Fix« oder »A Demon Will Hurt You« kann diese wachsende musikalische Bedrohung bereits an den Titeln abgelesen werden, die sich dann spätestens mit dem 11-minütigen Schwarzen Loch »California« endgültig durchsetzt. Mit »Veronica Or Die« und vor allem »Bitch« sind zum Ende hin auch noch eher technoide, zappligere Tracks am Start, die dann doch als gute Beispiele der Shitkatapult-spezifischen Soundästetik dienen.