Review

Lapalux

Lustmore

Brainfeeder • 2015

Mit seinen Veröffentlichungen auf Brainfeeder hat Stuart Howard aka Lapalux in den vergangenen Jahren eine musikalische Entwicklung zeigen können. Auf »Lustmore« breitet er nun erneut verspulte Soundspektren im Spannungsfeld zwischen Melodik und Melancholie aus. Dabei schmückt er seine Beatmaker-Angelegenheiten mit zahlreichen stilistischen Versatzstücken aus Electronica, Pop und HipHop. Das Ergebnis schallt mal wie auf »Push N’ Spun« als breitflächiger Funk-Kosmos in die Atmosphäre und verschwurbelt an anderer Stelle wie auf »Someone« wiederum zu einem psychedelischen Beat-Rausch. Lapalux offenbart dabei stets sein Gefühl für das passende Maß der Dinge. Wenn auf »Don’t Mean A Thing« die jazzige Beatstruktur phasenweise in eine dezente Brostep-Bassline umschwingt, so weiß er genau, wie weit er dieses Spiel treiben darf, um damit immer noch in der Komfortzone seiner Zuhörer zu verweilen. Die gesangliche Unterstützung von Szjerdene verleiht »Closure« mit einer Prise R’n’B-Kitsch ein wenig Pop-Gefälligkeit, ohne dabei in die Belanglosigkeit abzurutschen. Mit Andreya Triana ist auch wieder eine alte Bekannte aus dem Brainfeeder-Camp vertreten, die dem Track »Puzzle« mit ihrer feinfühligen Stimme im Stile einer Erykah Badu Leben einhaucht. »Lustmore« verwickelt sich insgesamt weniger in Wonky-Knoten wie noch der Vorgänger »Nostalchic« und ist etwas gradliniger gestaltet. Auch wenn der variablen Zusammenstellung zum Ende hin an einigen Stellen wie auf »1004« ein wenig die Luft ausgeht, kann Lapalux damit seine eigenständige musikalische Identität festigen. Und diese möchte nicht nur analysiert, sondern auch schlichtweg genossen werden.

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