Review

Nosaj Thing

Fated

Innovative Leisure • 2015

Jason Chung aka Nosaj Thing hat seine Finger seit unglaublichen zwei Dekaden an der MPC. Zu Bekanntheit wurde ihm bereits 2009 von L.A.s Produzenten-Lounge Low End Theory, der Posse um The Gaslamp Killer, verholfen. Nun bringt er über Innovative Leisure, ein Label, welches eigentlich weniger für elektronische Musik als für rockigen Sound bekannt ist, sein drittes Album auf den Markt. »Fated« kommt frischer als »Home« im Jahr 2013, überrascht aber immer noch nicht mit neuen Ideen, die den Geschmack seiner Hauptzutat, den Synths, aufpeppen oder verfeinern. Das anfängliche Feuer für die Hörprobe erlosch schnell beim Hören der kompletten 15 Titel. Nach einem genialen Zusammenspiel auf »Don´t Mind Me« mit Whoarei vom eigenen Label Timetable Records und einem vielversprechenden Spannungsaufbau wird der Zenit des Albums bereits im fünften Song »Cold Stares« mit dem experimentierfreudigen Ausnahmetalent Chance The Rapper erreicht. Mit »Let You« lodert die Flamme noch einmal auf, um dann in einer monotonen Glut aus Hiphop-inspiriertem Electronic zu ersticken. An Qualität mangeln seine Produktionen, die es in der Vergangenheit ja schon auf Alben von Kendrick Lamar, Kid Cudi und Nocando geschafft haben, keineswegs. Vielleicht hätten Vocals die Platte sogar zu einem Feuerwerk gemacht, aber um ganz ehrlich zu sein, leider ist da nicht »no such thing«, wie sein homophones Alias verspricht: Shigeto oder Schlomo sind nur wenige von vielen Künstlern, die alle einen ähnlichen, nur viel eigeneren und kreativeren Stil haben.