Review

Mama’s Gun

Cheap Hotel

Candelion • 2015

Ich kenne die beiden Vorgängeralben nicht, aber auf diesem finde ich definitiv keinen triftigen Grund dafür, sich nach der LP zu benennen, die Erykah Badu ihren Durchbruch verschaffte. Wenn man aber schon nach dem Schema geht, dann würde der Titeltrack allerdings »Purple Rain« als Bandnamen suggerieren. Was die Machart angeht, hat man sich so überdeutlich bei Prince bedient, das man sich fast schon vor einer Klage in Acht nehmen muss. In »Siamese Jackson« wird die Vorlage dann gleich im Titel erwähnt, und auch der wohl bekanntesten Family des Popbusiness wird man hier auf seine Art und Weise gerecht. Und weil wir schon dabei sind, und ein weiterer Song förmlich danach schreit – »On And On« ist aus eben dieser Kiste, aus der The Cardigans in den 1990er Jahren so unbekümmert ihre Hits hervorgezaubert haben. Ob diese Ähnlichkeiten (und es sind noch einige mehr) nun aber beabsichtigt sind oder nicht, so kann man dieser Londoner Gruppe ohne weiteres ihr gutes Gelingen beglückwünschen. Denn Einflüsse hin und her, hat man sich den Erfolg redlich verdient, indem man seinen ganz eigenen Sound zwischen Popklassikern und Moderne kreiert hat. Auch wenn der mich vor allen Dingen an einen Mix-Die-Bunteste-Milch Kindergeburtstag erinnert. Und das meine ich vollkommen ernst. Mit dem Album bin ich auf der baldigen Geburtstagsfeier meiner Nichte der beste Onkel der Welt. Und damit auch so bleibt, lass ich die Scheibe gleich da.

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