Review

Gengahr

A Dream Outside

Transgressive • 2015

Das blutjunge Londoner Quartett Gengahr besteht gerade einmal seit einem Jahr und schon kommt das erste Album. »A Dream Outside« ist eine gelungene Symbiose aus hymnischen 90ies-Alternative-Rock à la Guided By Voices oder Built To Spill mit poppiger Psychedelic wie sie auch die Allah-Las spielen. Der einfühlsame Falsett von Felix Bushe harmoniert auf »A Dream Outside« wundervoll mit John Victors Tingle-Tangle-Gitarre. Die Rhythmussektion bildet dazu ein verlässliches Fundament. Oftmals ertappt man sich jedoch dabei, einzelne Songteile ihren Inspirationsquellen zuzuordnen. So erinnert etwa »Bathed In Light« schon sehr an The Shins und die sanfte Single »Powder« dann in den Strophen zwar an Sexy Beasts (hauptsächlich aufgrund des Gesangs), nur um in Refrain und Gitarrensolo in Richtung Westcoast-Garage abzubiegen. Daneben findet man verträumten Folk, abgehangenen Funk und allerlei kurzweilige Sound-Spielereien. Letztere genügen allerdings nicht ganz, um »A Dream Outside« zu einem von vorne bis hinten spannenden und vor allem auch eigenständigen Werk zu machen. Die großen Vorbilder sind stets so präsent, dass sie den Jungspunden etwas die Luft zu nehmen scheinen. Doch allein angesichts der Tatsache, dass wichtige Protagonisten des Psych-Revivals wie Tame Impala oder Unknown Mortal Orchestra mittlerweile in Richtung Disco weitergezogen sind, dürften sich Gengahr mit Leichtigkeit und nur allzu gerne diese frei gewordenen Pfründe sichern.

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