Review

Qluster

Tasten

Bureau B • 2015

Perlend positive und anregend lebendige Instrumental-Musik war schon immer ein Markenzeichen von Hans-Joachim Roedelius Zusammen mit Dieter Moebius betrieb er seit Anfang der 1970er Jahre das Kraut-Duo Cluster Sein aktuelles Ensemble mit dem sehr ähnlichen Namen Qluster hat mit Elektronik allerdings gar nichts mehr am Hut. Zusammen mit den beiden Pianisten Onnen Bock (Zeitkratzer Ensemble) und Armin Metz (Ahimsa) eingespielt, klingt seine Musik jedoch oft ähnlich minimal, sphärisch und meditativ. An drei Konzertflügeln fächern die Musiker vielmehr den rein akustischen Klangkosmos der ersten Roedelius-Soloalben weiter auf. Auch auf diesen präsentierte er ruhige, unkomplizierte Pianoklänge voller Spielfreude und Spaß an rollenden, mäandernden und repetitiven Klavierfiguren. Wie schon damals orientiert sich auch »Tasten« wieder an den ambienten Klängen Erik Saties, dessen kontemplative musikalische Möbel den Hörer schon vor über hundert Jahren angenehm beruhigt zurück ließen. Der Name »Tasten« bezieht sich einerseits auf die Klaviertasten, andererseits beschreibt er auch sehr bildhaft die Herangehensweise der beteiligten Musiker. Diese nähern sich hier nämlich spielerisch suchend und improvisierend, also tastend einander an. Sie erzeugen dabei teils leichte, unkomplizierte entspannte und entspannende Klänge, die wunderbar im Hintergrund gehört funktioniert und andererseits wuchtig treibende pathetische Musik, die den Hörer fordert.

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Qluster
Tasten
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