Review

The Purist

Pyrex Scholar

Daupe • 2015

70er Soul-, Funk- und Jazz-Platten diggen, samplen, choppen, loopen, Drums drüber legen und dann hervorragende Rapper darauf flowen lassen. Das Rezept ist zwar nicht geheim, aber The Purist beherrscht es. In den letzten drei Jahren hat der Londoner Beatproducer bereits mit dem halben Nordosten der USA kollaboriert, darunter Action Bronson (2012 als dieser noch nicht in aller Munde war) und Danny Brown (auf dem Banger »Jealousy«), ohne dass in Deutschland Notiz davon genommen wurde. Auf seiner neuen Platte »Pyrex Scholar« bleibt ihm Roc Marciano auf dem Opener treu und auch auf dem Bandcamp Bonus-Track »In The Book«, der bereits vor drei Jahren veröffentlicht wurde. Ebenfalls von der Partie sind Brooklyns Freshman Your Old Droog und Chicagos MC Tree überzeugen durch Flow und Stimme. WestSideGunn ist mit einer anstrengenden Hook »… guns and drugs« der schwächste Feature-Gast.. Für mich ist ganz klar Freddie Gibbs auf einem für ihn eher ungewohnten Beat, der Held des Albums. Zu den Rap-Tracks kommen fünf Instrumentals. Der Produzent gräbt für seine Beats tief in den Crates. Seine Kriterien: Melodien, reiche Instrumentierung und Seltenheitswert. Nur die beiden Samples auf »Farfegnugen« sind nicht sonderlich innovativ: das erste ist bekannt durch The Gaslamp Killers »Veins«, das zweite mit der Zeile »When you find a girl you love…« wurde schon unzählige Male verwendet. The Purist hält es getreu seinem Namen unverfälscht: fette Sample Breaks im Stile der Neunziger.

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