Review

Peacers

Peacers

Drag City • 2015

Von San Francisco aus geht das Garage-Psychedelic-Revival seit Jahren um die ganze Welt. Und obwohl dafür zu aller erst natürlich Ty Segall als Posterboy herhalten muss (zu recht übrigens), war und ist auch Mike Donovan eine treibende Kraft der Szene. Nach vier Alben mit Sic Alps ließ er es zwar auf seinem Solodebüt »Wot« erstmal etwas ruhiger, folkiger und akustischer angehen, mit Peacers allerdings findet er sowohl seinen Weg zum Band-Kontext als auch den zum Fuzz-Pedal zurück. Mit einem ähnlichen musikalischen Vokabular wie Brian Jonestown Massacre oder eben Ty Segall formt Mike Donovan als Peacers seinen Retro-Sound zwischen Beatles, 60ies-Psych und Westcoast-Pop; das allerdings noch skizzenhafter und dilettantischer als je zuvor. Die meisten der 15 Songs klingen wie frühe Demos, beginnen recht sauber und strukturiert, nur um spätestens nach dem zweiten Refrain auszufransen oder zu zerbröseln. Gerade das Schlagzeug vergaloppiert sich des Öfteren spektakulär und Gitarrensoli erinnern an den betrunkenen Hamster, der schon für The Beets ab und an übers Griffbrett stolpern durfte. Das klingt zwar charmant unfertig, ist aber aufgrund der hohen Ideendichte auch etwas schade. Mit etwas mehr Geduld und Sorgfalt im Studio würde »Peacers« wohl weniger wie eine Zusammenstellung von Firsttakes eines Hippies mit ADHS klingen.

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