Review

Dope Body

Kunk

Drag City • 2015

Entstanden als Jam-Sessions schon während der Aufnahmen zu »Lifer«, Dope Bodys Album aus dem letzten Jahr, überrollt das bei Drag City erscheinende »Kunk« den Hörer vom ersten Moment mit super-verzerrtem Bass, kreischenden und clippenden Gitarrenklängen, verfremdeten Gesang gefüllt mit Hall und Echo und einer Menge hoch quietschender, elektronisch anmutenden Töne und Störgeräusche, dass es eine wahre und angenehm anstrengende Pracht ist. Die runtergestrippten, rauen und aggressiven Hard Rock-Nummern klingen immer ein wenig nach Big Black, Steve Albinis Band Mitte der 80er Jahre, und wirken durchgehend total laut, egal ob die heimische Stereoanlage auf Zimmerlautstärke spielt oder voll aufgerissen ist. Dopy Body behält aber trotz aller wohlüberlegten und kalkulierten Rückkopplungen, Dissonanzen und Missklängen immer den Überblick und klingt dadurch stets geordnet und geplant. Ihre Musik bleibt dadurch stets viel näher am Rock als am Noise und verliert leider niemals komplett die Fassung. Auf jeden Fall ist »Kunk« aber ein schönes Stück kratzender, grober und gewalttätiger Popmusik, die ihres Gleichen sucht.

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Dope Body
Kunk
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