Review

Möström

We Speak Whale

Unrecords • 2015

»Werft«. Eine Bassklarinette dröhnt Nebelhorn-artig in einem Meer aus Industriegeräuschen, mahlenden Maschinen und Metall-Perkussion und führt den Hörer am Schluss sicher in den Hafen. Der zweite Track kombiniert die Klarinette zuerst humorvoll mit einem Klavier zu einer Art Kindermelodie und danach übergangslos mit digitalen Klängen zu einer disharmonischen Collage, um eine Nummer später perfekt mit spacigen Sounds zu einem hypnotischen Science Fiction Score zu verschmelzen. Möström ein Trio aus erwähnter Bassklarinette (Susanna Gartmayer,) Keyboard und Klavier (Elise Mory) und selbst zusammengelöteter Sound-Elektronik (Tamara Wilhelm), rücken der doch angeblich so akademisch verkopften frei improvisierten Musik mit viel Spielfreude, positiver Albernheit und Spaß an absurden Klangkombinationen zu Leibe, wie man es bisher noch nicht gehört hat. Die ehemaligen Mitglieder von Bands wie Gustav, broken.heart.collector und dem Vegetable Orchestra sorgen hier mit Radio-Spielereien, fröhlichen Melodien, schrägen Grooves und absonderlichen Hörstücke für stetige Abwechslung und Spannung, drehen das Album alle paar Minuten auf links und sorgen dadurch für einen äußerst hohen Unterhaltungswert mit durchweg cinematischer Qualität.

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