Review

Arca

Mutant

Mute • 2015

Alejandro Ghersi alias Arca wurde 1990 als Sohn eines Anlagebankiers in Venezuela geboren, in eine Welt, die er selbst als »Blase« bezeichnen. Nach einer Ausbildung am Clive Davis Institute of Recorded Music der New Yorker Universität hat er sich zunächst als DJ, Produzent und Aufnahmeingenieur um das Werk anderer Künstler*innen verdient gemacht. FKA Twigs soll von seinen Arbeiten als Arca so beeindruckt gewesen sein, daß sie gemeinsam mit ihm ihre ganz eigene Interpretation von R’n’B entwickelt hat. Auch Kanye West wählte ihn aus als einen von 26 Produzenten für sein letztes Album tätig zu werden, und derzeit arbeitet er mit Björk. Im November 2014 erschien sein Debüt »Xen« Nur ein Jahr später folgt das zweite Studioalbum »Mutant« auf dem eine gehörnten Kreatur prangt, die an den Mephisto in Alexander Sukorovs »Faust« erinnert. Arcas Freund und Mitbewohner Jesse Kanda hat die graphische Gestaltung des Albums besorgt, das sich formal es sich an Industrial und Hip Hop, Dubstep und frühem Drum’n’Bass orientiert. Doch geht es dabei offenbar weniger um Rhythmus und Tanzbarkeit als bei Arcas illustren Auftraggebern. Als Arca bewegt er sich jenseits von Liedstrukturen, verdichtet diese Elemente neben atmosphärischen Aufnahmen vielmehr zu Soundscapes, Kammerstückchen, die sehr urbane, postindustrielle Räume beschreiben und hörbar machen.

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Arca
Mutant
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