Review

Rusconi & Fred Frith

Live In Europe

Qilin • 2016

Rusconi sind weit mehr als nur ein kraftvolles Piano-Trio: Die Schweizer überraschen mit jedem Album mit neuen Sounds zwischen Jazz, Rock und improvisierter Musik. Seit einigen Jahren betreiben sie erfolgreich ein eigenes Label. Mit der Veröffentlichung ihres 2014er Albums »History Sugar Dream« ist noch ein weiteres Instrument hinzugekommen: der Klang der eigenen Stimmen. Begeistertes Feedback konnten die drei für ihre zahlreichen Konzerte in Asien und Europa einheimsen, und obendrein zwei Echo Jazz. Den englische Gitarristen Fred Frith traf die Band in Basel. Der Experimental-Musiker, der in den 1980er und 1990er Jahren wichtiger Bestandteil der New Yorker Avantgarde-Szene um John Zorn war, wohnte direkt nebenan. Mit Fred Frith wird Rusconi, das ohnehin schon über die Kraft einer Rock-Band verfügt, zu einem unberechenbaren Quartett jenseits aller Genregrenzen. Fred Frith fügt mit seinen technisch versierten Frickeleien und brillant dissonanten Soli eine weitere Note hinzu, die mit Jazz-Rock nur unzureichend beschrieben ist. Während zweier Gigs in Hamburg und Zürich aufgenommen, ist »Live in Europe« ein ekstatisches Konzert-Dokument.