Review

Andy Vaz

House Warming LP

Yore • 2015

Altmeister Andy Vaz veröffentlicht seit ungefähr fünfzehn routinierten Jahren elektronische Musik. Dementsprechend kommt »House Warming«, sein nunmehr drittes Album für das eigene Yore-Label angenehm old school, versiert und abwechslungsreich aus den Boxen: Warmer analoger Vocal-House-Sound kombiniert mit lateinamerikanischen Rhythmen, Downbeat- und Hip Hop-Beats. Die Tracks klingen mal soulful, mal deep und gern auch rau – immer funky. Analoge Synthesizer-Klänge, sparsame Gesangsparts und Gesangssamples liegen auf auf einem solide groovenden Fundament pulsierender Beats sämtlicher Roland-Klassiker und lassen die Musik durchgehend entspannt rollen, ohne jemals belanglos zu klingen. Die Tracks treiben vielmehr wie verrückt und überraschen immer wieder mit unterschiedlichste musikalischen Einsprengseln von Blues-lastigen Gitarren, gefühlvollen Streicher-Passagen, auflockernden Congas und perlenden Piano-Parts, die den ganz eindeutig auf die Tanzfläche zielenden Tracks manchmal sogar eine Portion Jazz verpassen. Ganz humorlos scheint der Mann aber auch nicht zu sein; so überrascht das Album-Intro mit japanisch klingenden »House Music – House Music«- Stimmschnippseln und einem straighten Electro-Beat.