Review

Jilk

In Need Of Tess

Project: Mooncircle • 2016

Lo-Fi-Electronica der eher gechillteren Sorte. Songs, die sphärisch wabernd zum Träumen einladen, nicht zum Tanzen auffordern. Kontemplative Relax-Tracks. Mit knappen Beschreibungen wie diesen kann man den Sound von Jilk umreißen. Nach einer Handvoll EPs und einer LP hat die Band aus Bristol eine neue EP draußen – und bei Project: Mooncircle eine Labelheimat dafür gefunden. Tatsächlich ist sie bei den Berliner Left-Field-Connaisseurs gut aufgehoben, fügt sie sich doch prächtig in deren Katalog. »In Need Of Tess« heißt das gute Stück. Es enthält sechs gute Stücke. Sie setzen auf ein Klang-Amalgam, das klassische Instrumente aus dem Symphoniker-Zusammenhang reißt und angereichert mit elektronischen Sounds und Synthie-Arrangements auf eine psychedelische Zeitreise schickt. Ambient verschränkt sich hier mit Folk-Anleihen. In etwa, als ob The Notwist mit Clue To Kalo jammen und Robot Koch hinterher ein paar Remixe aus seinen Konsolen kitzelt. Entsprechend geht »In Need Of Tess« runter wie ätherisches Öl. Dass sich der Track »Baby Hannah« tempomäßig dem Herzschlag annähert, bildet da keinen Widerspruch. Auch nicht das nervöse perkussive Gefrickel von »All Is Not Lost«, dass vom losgelösten Gesang beruhigt wird.