Review

Idris Ackamoor & The Pyramids

We Be All Africans

Strut • 2016

»We be all africans/coming from the motherland«, skandieren The Pyramids um Idris Ackamoor im ersten Song ihres neuen Albums zu deepem Afro-Funk: Eigentlich sind wir alle Afrikaner, die Wiege der Menschheit, sie stand in Afrika. Idris Ackamoor trat die Reise ins afrikanische Mutterland schon vor 40 Jahren an. Mit einigen Gleichgesinnten, die er am Antioch College in Ohio getroffen hatte, reiste er in den 1970er Jahren nach Amsterdam und gründete dort The Pyramids, mit denen er anschließend durch Ghana, Kenia und Äthiopien reisten. Nach ihrer Rückkehr in die USA entstanden drei legendäre Alben mit spirituellem Jazz, bevor sich die Band 1976 auflöste. Seit fast zehn Jahren spielen sie nun wieder miteinander. Und klingen dabei so frisch wie eh und je. Irgendwo zwischen John Coltrane, Sun Ra und Fela Kuti bewegen sich die sieben Stücke auf »We Be All Africans«, dem zweiten Werk seit ihrer Reunion. In einer um Daumenklavier, verschiedene traditionelle Percussion und Geige erweiterten Jazz-Besetzung haben die Pyramids in Berlin ein verführerisch eigensinniges Album aufgenommen, das den musikalischen Bogen vom afrikanischen Mutterland in Richtung Weltall schlägt. Zwischen ansteckenden Funk-Stücken und verspultem Space-Jazz finden sich auch elegische Stücke wie »Silent Days«, dem die Berliner Sängerin Bajka ihren Stempel aufdrückt.