Review

Anthony Joseph

Carribean Roots

Heavenly Sweetness • 2016

Anthony Joseph stammt aus Trinidad und lebt seit 1989 in London. Sein mittlerweile sechstes Album »Caribbean Roots« arbeitet sich Genre-sprengend und äußerst spielfreudig an Voodoo Funk, Jazz, Afrobeat, Latin und Calypso ab und besticht durch treibende karibische Rhythmen, mesmerisierend ostinate Basslines und kraftvolle Fela-Bläser-Arrangements. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die stets präsente und prägende Steel Pan Andy Narrells, die auch und gerade in jenen eher unkaribisch anmutenden Tracks eine hervorgehobene Rolle spielt. Bei all dem stehen aber stets Anthony Josephs, den Kampf gegen Kolonialismus und Sklaverei thematisierende Lyrics im Vordergrund der Musik, die »Caribbean Roots« in eine Reihe mit Spoken Word-Music von den Last Poets und Gil Scott-Heron stellt. Mal wird er dabei nur von einem sparsamen Percussion-Beat unterstützt, dann wiederum steht eine ganze Caribbean Allstars Band hinter ihm, deren Mitglieder bereits mit Papa Wemba, Salif Keita, Magma und The Heliocentrics gearbeitet haben und sich mit ihrem gelungen organischem und mächtig groovenden Eklektizismus durchaus mit der kalifornischen Band War messen können