Review

Isan

Glass Bird Movement

Morr Music • 2016

Erst acht Studioalben haben Antony Ryan und Robin Saville als Isan bisher vorgelegt. Dabei haben die beiden Engländer schon vor zwanzig Jahren zusammen mit dem Musikmachen begonnen. Isan haben sich einen Namen durch ihren kundigen Umgang mit analoger Klangerzeugung gemacht, lange bevor es Mode wurde, sich riesenhafte modulare Synthesizer ins Studio zu bauen, weil Laptops doof sind. Sechs Jahre ist es her, dass sie ein Album vorgelegt hatten, doch ISAN funktionieren ohnehin nach eigener Zeitrechnung. Auch ihre Musik drängt sich nicht ins aktuelle Tagesgeschehen, sie hat in ihrer ausgeruhten Zurückhaltung etwas klassisch Entrücktes, das man als diskretes Geplucker ignorieren oder gerade für diese Qualitäten schätzen kann. »Glass Bird Movement« steht in einer Tradition, für die elektronische Klangerzeugung und Melodiebildung keine Gegensatzpaare bilden. Man könnte die Nummern, wie oft bei ISAN, als Lieder ohne Worte bezeichnen, wenngleich sich die Melodien ebensowenig wie die restlichen Elemente aufdrängen. Britisches Understatement ist gewiss im Spiel – aber auch eine kluge Ökonomie der Mittel, genau so viele Töne und Beats in einem Stück unterzubringen, dass es nicht beliebig-belanglos wird.