Review

Lusine

Sensorimotor

Ghostly International • 2017

Jeff McIlwain lässt es als Lusine wieder entspannt angehen. Nicht nur hat er sich für »Sensorimotor« ganz sorglos vier Jahre Zeit gelassen. Die elf Titel genießen auch die komplette Entschleunigung der Welterfahrung. Der Wahl-Seattler taucht in filigrane Melodien, schickt den Rhythmus gerade aber wippend in die Spur und lässt hier und dort ein paar Glitches in das Hörfeld rutschen. Quasi die perfekte Ergänzung zu Moderat und Co., nur eben ohne Rampensau-Attitüde. Lusine macht auf seinem zehnten Studioalbum damit nicht viel anders, als man schon von seinen Vorgängern kennt. Also, eigentlich gar nichts, um genau zu sein. Und das ist vielleicht auch das einzige, was man ihm vorwerfen kann. Alles klingt rund und in Watte gepackt. Ein wunderschönes, verschlafenes Album für den Sonntagmorgen, für das Frühstücksei auf der Dachterrasse (insofern man denn eine hat, Anm.d.Red). Das darf auch laufen, wenn die Freunde auf Besuch eigentlich lieber Hip-Hop oder Punk hören. Ein gewisser Konsens schimmert da durch. Aber so detailliert und liebevoll ausgearbeitet, dass man trotzdem nur dahinschmelzen möchte, wenn die Synthesizer-Spuren einsetzen. Der Mann weiß eben, wie man es macht.