Review

FYI Chris

Snafubar EP

Rhythm Section International • 2017

Eines wird schnell klar. FYI Chris mögen Akronyme. Nicht nur einfache wie FYI, sondern gerne auch komplizierte, wie SNAFUBAR, in dem gleich zwei Akronyme (SNAFU und FUBAR) zusammenkommen. Es bedeutet in etwa: Situation Normal All Fucked Up Beyond All Reason. Darin steckt gleich ein zweites Interesse: mit Bedeutung überfrachtete, doch eigentlich leere Worthülsen. Auf der »Lionoil EP« (2016) war ein Stück namens »Secret Bullshit«, ein Begriff, der für jegliche bestehende Mythen Verwendung findet. Die offene Frage: Ist das auf die Musik übertragbar? Die Antwort lautet im Falle von »Snafubar«, der aktuellen 4-Track-EP für Rhythm Section International: leider ja. Chris Watson und Chris Coupe suchen kompositorisch die Abkürzung , bei gleichzeitiger Überfrachtung der Musik mit Bedeutungslosigkeit. Die vier Tracks sind ziemlich ähnlich aufgebaut, vertrauen ähnlichen Rhythmen und Geschwindigkeiten, wodurch der Fokus auf die Sounds fällt. Die wiederum verweisen auf bestimmte Punkte der Musikhistorie, 20 bis 30 Jahre in der Vergangenheit. Die Assoziationsmaschine wird angeworfen, aber sie spuckt nichts aus, was ich heutzutage verwenden könnte. Was soll ich denn mit einer VHS Videokassette? Keine schlechte Musik, aber eben mir nicht plausibel genug. Und kein Vergleich eben auch zu ihrem Beitrag (»Synthetic Jungle«) zur aktuellen 12″ »BP006« auf Banoffee Pies, die sich FYI Chris mit Adam Strömstedt teilen.

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