Review

Jan Schulte

Tropical Drums Of Deutschland

Music For Dreams • 2017

Dass Jan Schulte ein ausgewiesener Kenner und Liebhaber tribaler und rhytmischer Strukturen a la Couleur ist, das dürfte in den vergangenen Jahren klar geworden sein. Schier omnipräsent wirkte der Salon des Amateurs Resident als DJ und gefragter Produzent sowie Remixer unter seinem eigenen Namen oder Synonymen und Projekten wie Wolf Müller, Bufiman oder Montezumas Rache und mit ihm seine Leidenschaft für Trommeliges aller Art. Da wundert es einen kaum noch, dass der Düsseldorfer seine Drumpatterns von Veröffentlichungen aus Nairobi, Dakar oder Lagos bezieht sondern auch solche in petto hat, die aus Buxtehude, Wanne-Eickel oder Würselen stammen. Für das Kopenhagener Label »Music For Dreams« hat Schulte mit »Tropical Drums of Deutschland« jetzt eine Compilation zusammengestellt, die eben jene deutschen rhytmischen Nischenprodukte enthält, die auch nur ein Jan Schulte wohl in feuchten Kellern, dreckigen Thrift-Stores oder bei Privatverkäufern findet. Zumeist Ende der 80er auf Kleinstlabels erschienen, umfasst »Tropical Drums of Deutschland« Aufnahmen von unter anderem Om Buschman, Rüdiger Oppermanns Harp Attack, Ralf Nowy oder Trimopen, die dabei illustre Songtitel wie »Tagtraum eines Elefanten«, »Troubadix in Afrika« oder »Prima Kalimba« tragen. Grotesk mag man denken. Dabei will ich es auch belassen und nach knapp tausend Zeichen Text ohne ein Wort über die Musik zu verraten noch zum Schluß ergänzen: essentiell!