Review

T.Raumschmiere

Heimat

Kompakt • 2017

Marco Haas alias T.Raumschmiere ist zurück und bester Laune. Daher geht er erst einmal lecker essen, und zwar bei seinen Freunden in Kreuzberg im Restaurant »Zum Mond«. Kulinarische Referenzen hört man dem gleichnamigen Track nicht weiter an, die Musik ist aber ebenfalls äußerst bekömmlich. »Heimat« heißt das Album, liest sich als Titel ein bisschen merkwürdig, der Deutschtümelei sollte T.Raumschmiere allerdings unverdächtig sein. Dass er sich in diesen aufgeräumten, klar produzierten Techno-Nummern sehr zu Hause führt, nimmt man ihm dafür umso mehr ab. Angezogen wirkt hier nichts. Auch die neue alte Labelheimat Kompakt passt bestens zum ausgeschlafenen Schaffel-Sound der Platte – einige der ersten T.Raumschmiere-EPs erschienen damals bei den Kölnern. Bei »Stoli« ist dann sogar der gute alte Knarz-Bass wieder da, diesmal vielleicht mit einem Hauch mehr Hüftschwung als früher. Zu diesen Produktionen lässt sich in aller Ruhe tanzen, was übrigens gar kein Widerspruch ist. Und wer sich zu den Piano-Loops von »Le Fux« in hemmungslose Ekstase versetzen lassen will, bekommt von T.Raumschmiere dazu allemal Gelegenheit. Es muss ja in der Musik nicht immer monsterbrachial zugehen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Geht alles sehr in Ordnung.