Review

Joey Negro & Sean P

The Best Of Disco Spectrum

BBE • 2017

Gleich mal eine Entwarnung vorab: Bitte nicht von der Covergestaltung abschreckend lassen. Da mag ein großes Bedürfnis nach stilechtem cheese hinterstecken, stammt immerhin vom bekannten Covergestalter Terry Pastor (u.a. David Bowie), sieht aber eher gewöhnungsbedürftig aus. Damit genug zur Verpackung. Was drin steckt, lässt kaum Wünsche offen. 1999 brachten der Produzent Joey Negro und DJ Sean P ihre erste »Disco Spectrum«-Compilation heraus, insgesamt drei dieser Sammlungen haben sie bis 2002 erstellt. Aus diesem Bestand wurde aktuell noch einmal eine Auswahl getroffen, um jetzt das Beste vom Besten ihrer Disco-Revival-Reihe mit Material von im öffentlichen Bewusstsein vorwiegend unbekannten Künstler erneut als Alternative zum etablierten Disco-Kanon anzubieten. Gut, Namen wie George Duke – der eigentlich nicht mit Disco groß geworden ist – oder Larry Levan sind auch vertreten, bilden jedoch die Ausnahme. Ansonsten erhalten Rare Pleasure und ihr groovevollendetes »Let Me Down Easy«, »Bourgie Bourgie« von John Davis with The Monster Orchestra mit seinem entwaffnenden Refrain oder die Afrobeat-Disco von Bunny Mack (»Let Me Love You«) hier die Chance zu einem dritten Frühling. Sie haben ihn verdient.